Als ich gestern Abend in Trondheim angekommen bin, habe ich in der Dämmerung noch einen kleinen Gang durch die Stadt gemacht und war sofort hin und weg.
Mir fällt es normalerweise schwer mich für Städte zu begeistern, egal ob klein oder groß, aber Trondheim finde ich toll.
Schon bei der Fahrt in die Stadt hatte ich bemerkt, daß viel neu gebaut wird. Mein Navi war ziemlich verwirrt, da ich öfters über Wasser gefahren bin, wo es noch keine Brücke abgespeichert hat, oder durch Berge, deten Tunnels es noch nicht kannte.
Dementsprechend muss auch viel Maut gezahlt werden. Maut wird für eine Strecke so lange erhoben, bis diese abbezahlt ist. Geniales System. Kameras erfassen das Kennzeichen und die Rechnung trudelt dann später zuhause ein.
Zurück zu meinem Spaziergang.
Trondheim ist eine Studentenstadt, voller junger Leute. Es gibt viele Restaurants und Bars und alle sitzen draußen. Ein tolles Flair.
Und wieder irritieren mich die Sportler. Es rennt und läuft an allen Ecken.
Irgendwie habe ich das Gefühl in Norwegen geht niemand normal, alle joggen oder fahren Rennrad.
Ich übernachte mitten in der Stadt. Auch um Mitternacht höre ich noch Turnschuhgetrappel. Unglaublich!
Mein Zeitplan am Vormittag ist straff, denn am Nachmittag habe ich einen Termin etwas ausserhalb.
Als erstes trabe ich zum Hafen.
Selbstverständlich joggen und rennradeln die Menschen die mir begegnen zur Arbeit.
Laufschuhe zum Anzug scheint die Regel zu sein.
Am Kreuzfahrtterminal angekommen schaffe ich es nun endlich ein Hurtigrutenschiff zu besichtigen, die MS Nordkapp.
Das Schiff gefällt mir gut. Ein bißchen gediegen, gemütlich und viel Platz zum Rausgucken!
Ich mache es mir eine Weile in einem der Sessel in einer Art Panorama-Lounge bequem und kann mir sehr gut vorstellen, jetzt einfach noch eimmal ganz entspannt zwei Wochen die wunderbare norwegische Küste an mir vorbei ziehen zu lassen.
Dazu der typische Schiffsgeruch, Klaviermusik, das Geklapper von Kuchengabeln... So ein Quatsch, jetzt träume ich gerade von der Belvedere-Lounge der Europa.
Bevor ich sentimental werde hau' ich lieber ab.
Den kurzen Abstecher in das Restaurant bereue ich sofort. Das Frühstück ist noch in vollem Gang.
Es ist ja wirklich nicht so, daß ich ständig hungern muss. Ich esse viel, SEHR viel! Aber irgendwie meistens nicht das, was ich eigentlich gerade möchte, das gibt meine Lagerkapazität im Bus und bei den Supermarktpreisen auch meine Reisekasse nicht her.
Und jetzt seh ich hier schön aufgetischt all das, was ich eigentlich genau in diesem Augenblick gerne essen würde, bin aber leider nur Besucher und kein Passagier.
Also schnell weg hier und ein Schiff weiter. Dort steht die Lofoten. Ein Exemplar der -gelinde gesagt- etwas älteren Klasse. Ein Blick in die erste Bar, Lounge oder was auch immer das sein soll und mir ist der Appetit vergangen. Vielleicht wird das Schiff ja zu Museumszwecken hier fest gemacht, sonst sollte da dringend mal jemand durchräumen und wischen.
Nun geht es noch schnell zum Dom von Trondheim
Bei den alten Erzbischöfen
und dem Kunstmuseum
schaue ich nur von außen vorbei.
Beim Weg zur Festung Kristiansten
komme ich durch ein wunderschönes Viertel gebaut aus Holzhäusern.
Trondheim gefällt mir richtig gut, aber ich habe nun einen wichtigen Termin und beende das Sightseeing für heute.
Ich bin verabredet mit Karen aus Deutschland, sie will mir eine kleine Einführung in die Geheimnisse der norwegischen Sprache geben.
Wir üben ein paar alltäglich nützliche Floskeln und dazu die Aussprache dieser Zungenbrecher.
Und nebenbei erfahre ich eine Menge über das Leben in Norwegen und norwegische Eigenheiten.
Nun kann ich immerhin sagen wer ich bin und wie ich heiße und das ich kein Norwegisch spreche. Nur wenn ich genau dass dann sage, und zwar "Jeg ikke snakker Norsk", hat noch nie jemand auf Englisch geantwortet, sondern sie versuchen es erst recht auf Norwegisch!
Vielen Dank Karen für diesen schönen Nachmittag! Ich werde dran bleiben ;-)
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